Abstrakt oder konkret? Welche Präferenzen zeigen Opfer- und Tätergruppen, wenn es um die Repräsentation historischer Vergehen geht?
Oftmals sind es unterschiedliche psychologische Bedürfnisse von Opfern und Tätern, die Frieden und Versöhnung im Wege stehen.
Für die Gestaltung von Denkmälern, Museen, intergruppalen Dialogen und pädagogischen Interventionen können die Erkenntnisse hinsichtlich der präferierten Darstellungen einen wichtigen Beitrag leisten, indem in Zukunft die Bedürfnisse und Motivationen beider Gruppen berücksichtigt werden können.
Auf Basis des needs-based model of reconciliation fühlen sich Opfer und Täter auf verschiedenen Dimensionen ihrer sozialen Identität bedroht und sind daher motiviert, diese zu schützen oder wiederherzustellen, was zu unterschiedlichen Präferenzen für die abstrakte oder konkrete Darstellung der Ereignisse im intergruppalen Kontakt führen kann. Gestützt durch die Ergebnisse einer Pilotstudie kann davon ausgegangen werden, dass historische Opfergruppen (Juden) im Kontakt mit Tätergruppen (Deutsche) konkrete Darstellungen präferieren, während umgekehrt abstrakte Darstellungen bevorzugt werden. Durch den Erhalt des Small Grants sollen die Ergebnisse und zugrundeliegenden Annahmen in einer weiteren Studie überprüft und erweitert werden.