Es steht wohl außer Frage, dass die konfliktpsychologische Forschung auf zahlreiche Erkenntnisse verweisen kann, die einer gewaltfreien und nachhaltigen Konfliktbeilegung zuträglich sind (z.B. Montada und Kals, 2013). Doch um derartige Ansätze in der Gesellschaft nutzbar zu machen, bedarf es moderner und attraktiver Vermittlungsansätze. Das Projekt Conflict Food widmet sich dieser Aufgabe, indem es online-basierte Videoformate entwickelt, produziert und evaluiert, die über Social Media einen breiten Teil der Bevölkerung erreichen sollen und damit zu einer Verbesserung der Konfliktkompetenzen beitragen. In ersten experimentellen Studien konnten effektstarke und langfristige Wirksamkeitsbelege geliefert werden.
Mit der Förderung wird die Weiterentwicklung und insbesondere die Evaluation eines neuen Videoformates unterstützt, das über ein gesteigertes virales Potential möglichst viele Menschen erreichen soll. Der Kompetenztransfer erfolgt dabei von Laien für Laien, indem wir die Teilnehmenden zu konfliktpsychologischen Inhalten coachen und im Anschluss bitten, ihr neues Wissen mit ihren eigenen Worten vor der Kamera wiederzugeben. Durch die Förderung wird eine experimentelle Kontrollgruppenstudie möglich, in der eine repräsentative Online-Panelstichprobe Daten zum Kompetenzzuwachs, der Akzeptanz sowie möglichen Veränderungswünschen seitens der Nutzer generiert.
Conflict Food ist ein langfristig angelegtes und potentiell hochskalierbares Transferprojekt, das im Sinne handlungsorientierter Forschung einen praktischen Beitrag zur psychologischen Friedensforschung leisten kann. Wir freuen uns sehr, im Zuge der Förderung einen weiteren Schritt gehen zu können.